6
Pándaros hielt mitten in der Bewegung inne, den rechten Fuß leicht angehoben. Starr vor Schreck hielt er den Atem an.
Bis auf das laut in seinen Ohren rauschende Blut vernahm er nichts. Keine Schritte von jenseits der angelehnten Tür, die nur noch wenige Schritte von ihm entfernt war. Keine aufgeregten Stimmen. Die knarrende Treppenstufe hatte niemanden auf den Plan gerufen.
Endlich fiel ihm auf, dass er immer noch auf einem Bein stand. Deshalb schwankte er hin und her! Wie unglaublich dumm er aussehen musste! Beinahe hätte er vor Lachen losgeprustet. Stattdessen biss er sich auf die Lippen und trat endlich wieder mit seinem Fuß auf.
Nicht einmal bei der legendären Sonnwendfeier des Ordens vor sieben Jahren war er so berauscht gewesen wie gerade jetzt. Das in Branntwein eingelegte Chaigras hatte ihn damals gefällt wie einen alten Baum. Er konnte sich bis heute nicht mehr daran erinnern, dass er unter dem Gejohle seiner Ordensbrüder mit donnernder Stimme die dreihundertundzwölf Schurá, die Abschnitte der Gründerschrift von T´lar, vorgetragen hatte. Wie ihm später erzählt worden war, hatte er sich vor ihnen in den Anführer einer Heerschar verwandelt, der vor der Schlacht seine Truppen aufpeitschte. Am Ende war er sogar gestolpert und mitten in das Ritualfeuer gefallen, aus dem ihn einige seiner weniger stark betrunkenen Brüder geistesgegenwärtig wieder herausgezogen hatten. Nur leichte Verbrennungen an den Armen und im Gesicht hatte er davongetragen, und natürlich einen Kopf voller versengter Haare.
Branntwein mit Chai war eine gefährliche Mischung.
Doch das hier war stärker. Er fühlte sich nicht seiner Erinnerung beraubt, sondern war aufmerksamer denn je. Aber es handelte sich um eine eigenartige Form von Wachheit – fast so, als stünde er etwa einen Fuß breit neben sich und beobachtete seinen Körper und die Gedanken in seinem Kopf, ohne selbst einen Anteil daran zu haben.
Endlich hatte er den Treppenabsatz erreicht. Seufzend drehte er sich um, wie ein Bergsteiger, der einen langen Aufstieg hinter sich gebracht hatte und nun den Ausblick ins Tal genießen wollte. Tatsächlich erschien ihm der Weg, den er schließlich gemeistert hatte, wie ein steiler Gebirgspass.
Er lehnte ein Ohr an das Holz der Tür und lauschte. Tatsächlich vernahm er Stimmen im nächsten Raum, aber was sie sagten, konnte er nicht verstehen.
Einem Teil von ihm war völlig bewusst, dass er in nüchternem Zustand fortgerannt wäre, hinaus auf die Straße und in Sicherheit. Dieser Teil beobachtete ängstlich und hilflos, wie der andere Pándaros stattdessen tief durchatmete und dann die Hand auf die Türklinke legte. Dem anderen Pándaros kochte der Malrastrank in den Adern. Er würde herausfinden, was Ranár zugestoßen war. Er steckte nun mittendrin in einer der Geschichten aus den Büchern, die er immer so gerne gelesen hatte. In diesem Moment war er mehr als ein kleiner Ordenspriester in einer abgetragenen Robe an der Grenze zum alten Mann, ein Stubenhocker, an dem das Leben ohne große Ereignisse vorbeigezogen war wie ein ruhiger, mittäglicher Strom. Er war ein Held aus den Geschichten seiner Kindheit, auf der Suche nach seinem Freund, der im Feindesland verschollen war. Er würde nicht umkehren.
Die Stimmen hinter der Tür wurden lauter, als er sie einen Spalt aufdrückte.
»... rede du doch mit ihnen, wenn du dir nicht sicher bist!«
Halkats Stimme. Leise, aber gereizt.
»Jetzt sei nicht gleich beleidigt«, ließ sich Gersan vernehmen. »Du weißt, wie sie sind. Die dulden keine Fehler, und wer darf es am Ende ausbaden, wenn es Ärger gibt?«
Pándaros, noch immer sein Ohr dicht an der Tür, hörte Halkat etwas Unverständliches brummen. Für einen Moment herrschte Stille.
Vorsichtig schob er seinen Kopf an den Türspalt und lugte hindurch. Viel war nicht zu erkennen. Ein verdunkeltes Zimmer, die Fenster mit Vorhängen verhangen. Nur einige Kerzen spendeten etwas Licht. Sie standen auf einem Aufbau an der dem Eingang gegenüberliegenden Wand, der an einen Altar erinnerte. Ein aufrecht stehender, rechteckiger Spiegel hinter den Kerzen verdoppelte deren Flammen.
Die beiden Männer standen vor dem Altar. Halkat hatte einen Dolch ergriffen und hielt ihn mit beiden Händen hoch über seinen Kopf. Pándaros hatte noch nie zuvor eine derartige Klinge gesehen. Im schwachen Schein der Kerzen schimmerte sie pechschwarz. Halkat murmelte leise etwas vor sich hin, das der Priester nicht verstehen konnte. Rasch fuhren seine Hände herab und stießen die Klinge mit leisem Klirren nacheinander in zwei bauchige Tonflaschen hinein, die vor ihm auf dem Altar standen. Dann legte er den Dolch beiseite, hob die Flaschen an und goss deren Inhalt gleichzeitig vor sich in eine gläserne Schale.
Pándaros blinzelte überrascht. Als sich die Flüssigkeiten miteinander vermischten, begann ein helles, aber kaltes Schimmern von ihnen auszugehen. Der Raum war nun in ein eisblaues Licht getaucht.
Schnell kippte Halkat den Inhalt der Schale über die Oberfläche des Spiegels. Das Licht strahlte noch heller, als hätte sich inmitten des rechteckigen Rahmens ein Fenster geöffnet.
Pándaros konnte nicht sehen, was sich im Spiegel tat, denn Halkat verdeckte ihn inzwischen mit seinem Rücken. Gersan war neben ihn getreten. Beide schienen auf etwas zu warten.
Mit einem Mal war eine leise Stimme zu hören. Zuerst dachte der Priester, sie käme aus einem Raum hinter dem Zimmer mit den beiden Männern. Doch dann erkannte er, dass die Worte aus dem Spiegel erklangen. Überrascht zuckte er zusammen, so heftig, dass die Tür, durch deren Spalt er lugte, erzitterte.
»Was wollt ihr, Temari?«
Die Stimme klang rau und mit winzigen, abgehackten Pausen zwischen den einzelnen Wörtern, als versuche jemand in einer Sprache zu sprechen, die ihm noch neu war.
»Die Flammenzungen bitten darum, ihren Herrn Ranár sprechen zu dürfen«, sagte Halkat in unterwürfigem Ton.
»Das ist nicht möglich. Ranár hat keine Zeit für euch. Was ihr zu sagen habt, werdet ihr mir sagen. Ich werde ihm berichten.«
Pándaros glaubte, seinen Augen und Ohren nicht trauen zu können. Spielte der Rausch seinen Sinnen einen Streich, oder redeten die Kerle tatsächlich mit einem Unbekannten in einem Spiegel?
»Es hat sich jemand nach unserem Herrn erkundigt«, sagte Gersan. »Einer seiner alten Freunde aus dem Orden. Wir haben ihn festgesetzt, um ihn zu befragen.«
»Wartet.«
Stille breitete sich aus. Die beiden Männer schwiegen. Pándaros Gedanken rasten. Der Name »Flammenzungen« kam ihm seltsam bekannt vor, aber in seinem Zustand konnte er nichts damit anfangen. Was würde nun geschehen?
»Haltet den Temari fest«, zerriss plötzlich wieder die unheimliche Stimme die Stille. Er darf auf keinen Fall in den Orden zurück. Noch nicht. Ihr werdet ihn zu den Schriften von Anaria befragen.«
»Anaria?«, wiederholte Gersan. »Das war doch einer der Gründer von T´lar, nicht wahr?«
Die Stimme antwortete nicht. Die beiden Männer sahen sich unsicher an.
»Fragt den Temari nach den Wächtern!«, schnarrte die Stimme in barschem Ton. »Ihr werdet uns sagen, wo sie zu finden sind.«
»Was meint ihr mit den Wä...«, begann Gersan, bevor sein Kamerad ihn hart in die Seite stieß, so dass er verstummte.
»Das werden wir tun«, sagte Halkat. »Aber wie sollen wir vorgehen, wenn er dazu in die Schriftensammlung des Ordens gehen muss?«
»Ihr werdet ihn gefügig machen. Morgen zur selben Zeit ...«
Ein tiefes Brummen übertönte die letzten Worte der Stimme, nahm an Stärke zu und riss abrupt ab. Das Licht, das dem Spiegel entströmte, verlosch. Nur noch die Kerze erleuchtete wie vorher den verdunkelten Raum.
»Was bei allen Geistern war denn das?«, fragte Gersan verwirrt. »Warum haben sie die Verbindung beendet?«
Halkat zuckte die Achseln. »Wer weiß, was da vorgeht. Du stellst zu viele Fragen! Mir reicht es schon, dass dieses Priesterlein Antworten für uns hat, wenn wir ihn uns vornehmen.«
Pándaros´ Magen zog sich bei seiner Erwähnung mit einem lauten Gurgeln zusammen. Für einen kurzen Moment wurde ihm schwarz vor Augen. Er schwankte, und seine Beine knickten unter ihm weg. Mit vollem Schwung riß er die Tür auf und stolperte in den Raum. Er konnte sich gerade noch an der Klinke aufrechthalten, die mit einem entrüsteten Quietschen dagegen protestierte, dass sich jemand mit seinem vollen Gewicht an sie hängte.
Die beiden Männer wirbelten herum.
»Was macht der denn hier?«, rief Gersan entgeistert.
Halkat dagegen redete nicht, sondern handelte, und das verblüffend schnell. Mit einem Riesensatz kam er auf den Priester zugesprungen.
Pándaros nahm die Bewegung aus seinen Augenwinkeln wahr. Er riss sich an der Tür hoch und taumelte rückwärts zum Treppenabsatz. Halkat erreichte den Priester und packte ihn am Handgelenk, um ihn festzuhalten und ins Zimmer zu ziehen. Pándaros kreischte angewidert auf. Im nüchternen Zustand wäre er vielleicht niemals auf die Idee gekommen, sich zu wehren, aber so berauscht, wie er war, übermannte ihn ein gewaltiger Ekel vor der kalten, feuchten Hand, die ihn festhielt. Mit voller Wucht trat er Halkat gegen das Schienbein, so dass dieser einen Schrei ausstieß und seinen Griff lockerte. Pándaros versetzte ihm einen Stoß. Sein Gegner verlor das Gleichgewicht, ließ ihn los und versuchte das Geländer zu ergreifen, das er um ein Weniges verfehlte. Polternd stürzte er hintenüber die Stufen hinab, ohne einen weiteren Laut von sich zu geben, dem Anschein nach völlig überrumpelt vom dem, was gerade mit ihm geschah. Regungslos blieb er unten auf dem Boden liegen.
Pándaros hörte Gersan heranstürmen. Er drehte sich nicht nach seinem Verfolger um, sondern wankte zum Rand der Treppe. Die Stufen erstreckten sich steil in die Tiefe, ein schwindelerregender Abgrund. Der ausgestreckte Körper lag weit unter ihm.
Gersan war heran. »Hiergeblieben!«, schrie er aufgebracht und packte ihn an der Schulter.
Im selben Moment sprang Pándaros.
Die Finger des Händlers glitten am Stoff der Robe ab. Pándaros hatte das Gefühl, der Boden würde ihm entgegenrasen. Dann kamen seine Beine hart auf einer der unteren Stufen auf. Er kippte vornüber und rollte seitlich den Rest der Treppe hinab, bis er gegen Halkats Körper stieß. Beiden entfuhr fast gleichzeitig ein Stöhnen.
Pándaros´ Schädel dröhnte. Der Raum drehte sich wie wild um ihn. Ein letzter Rest von geordneten Gedanken trieb ihn an, sofort zum Ausgang zu laufen, bevor Gersan ihn einholen würde. Mühsam rappelte er sich auf und hinkte um den langen Tisch herum. Heiße Schmerzen fuhren durch seine Hüfte.
»Verdammt noch mal, was soll das?«, keuchte Gersan, der nun auch unten angekommen war. Nur der Tisch stand zwischen ihnen. Beide hatten ihre Handflächen auf die schwere hölzerne Platte gelegt, die Oberkörper nach vorn gebeugt – jeder den anderen abschätzend.
»Wir wollen Euch nichts Böses! Wir möchten doch nur mit Euch reden!« Gersan deutete mit dem Finger auf Halkat, der sich nun schwach bewegte und benommen etwas vor sich hinmurmelte, aber noch immer ausgestreckt auf dem Boden lag. »Seht Ihr, was Ihr angerichtet habt?«, rief er. »Ihr hättet den Mann beinahe umgebracht! Und warum? Nur weil wir mit Euch reden wollten!«
»Ihr lügt«, brachte Pándaros angestrengt hervor. Seine Stimme hörte sich rau und verzerrt an, nicht wie seine eigene. »Ihr lüüügt!«, wiederholte er schrill. »Ich will hier raus! Ich will ...«
Der Rest seiner Worte endete in einem lautlosen Auf und Ab seiner Lippen. Ächzend war Halkat wieder auf die Beine gekommen. In seinen stoppeligen weißen Haaren klebte Blut. Auch aus einer Platzwunde an seiner Stirn strömte ihm Blut über die Wange. Dicke Tropfen fielen neben seinen Schuhen auf den Boden. Sein hasserfüllter Blick suchte und fand den Priester.
»Dieser Drecksack! Ich bring ihn um!«
Vornüber gebeugt wie ein angreifender Stier setzte er sich, den linken Fuß nachziehend, in Bewegung.
»Nicht!«, schrie Gersan. »Wir brauchen ihn lebend!«
Er schnellte herum, um Halkat den Weg zu versperren, aber dieser stieß ihn zur Seite. Der Händler prallte so heftig gegen die Tischkante, dass der Leuchter umstürzte und die Kerzen wachsspritzend über die Platte rollten. Mit gequälter Miene krümmte sich Gersan.
Der Priester rannte um den Tisch herum, Halkat stürzte ihm hinterher. Wieder fühlte sich Pándaros unter dem Einfluss des Malrastranks, als betrachtete er sich von außen, als sähe er sich mit den Augen eines anderen, dem eine spannende Geschichte erzählt wurde. Die Erzählung von einem Ordensmann, den die Schergen der Finsternis verfolgten, um ihn zu vernichten. Das Herz des Priesters schlug ihm bis zum Hals, aber gleichzeitig erregte ihn die Aufregung wie der nackte Körper einer Frau. Wie aus großer Höhe fiel sein Blick auf den Kessel zum Schmelzen der Wachsklumpen über der Feuerstelle. Er sprang auf sie zu. Als er auf seiner Flucht um den Tisch an ihr vorbeikam, streckte er im Laufen den Arm aus und packte die Kette, an der das schwere, gusseiserne Ding befestigt war. Mit einem Ruck riss er an ihr, so dass sie aus ihrer Halterung sprang, und rannte weiter um den Tisch, während der Kessel scheppernd in die Flammen fiel. Funken stoben in alle Richtungen. Das kochende Wasser spritzte in hohem Bogen heraus und traf Halkat, der den Priester schon fast erreicht hatte, an Beinen und Händen. Brüllend vor Schmerz sprang er zurück.
Pándaros hatte sich indessen seinen Rucksack vom Tisch gegriffen. Er warf ihn sich im Laufen über die Schulter und stieß die Tür auf, die in den Verkaufsraum führte. Überlaut hörte er das harte Pochen seines Herzens, und darunter, etwas leiser, dumpfen Lärm wie Geschrei aus einer Vielzahl von Kehlen, die sich alle gleichzeitig Gehör verschaffen wollten. Er fühlte sich so erschöpft, als hätte er Meilen im Laufschritt hinter sich gebracht. Am liebsten hätte er sich auf der Stelle hingelegt, um über all die wirren Gedankenfetzen nachzusinnen, die durch seinen Verstand geisterten. Warum war er eigentlich so gerannt?
Wie vom Donner gerührt blieb er stehen.
Zwei gelbe Augen starrten auf ihn herab. Ein grinsender Rachen hatte sich geöffnet, um ihm das Gesicht abzubeißen. Wie ein fernes Echo seines Angstschreis vernahm er noch einmal die kalte, fremdartige Stimme, die aus dem Spiegel erklungen war.
Haltet den Temari fest!
Eine Hand packte ihn und riss ihn herum.
Halkat stand vor ihm. Sein Gesicht war eine blutverschmierte Fratze. »Jetzt mach dich auf was gefasst!«, knurrte er.
Er verpasste Pándaros einen Fausthieb in den Magen, dass diesem die Luft wegblieb. Die Beine des Priesters versagten ihm den Dienst. Der nächste Schlag traf sein Kinn. Er flog rückwärts durch den Raum und knallte mit dem Rücken gegen eine Wand. Der Schmerz jagte durch seinen Körper und vertrieb die Nebelschleier in seinem Verstand. Er sah den Raum um sich herum wieder ein wenig klarer, den Verkaufstresen, die Regale und den glotzenden Kaiman, der von der Decke herabhing und ihn so erschreckt hatte. Halkat hinkte auf ihn zu. Ein Messer blitzte in seiner Hand. Kurz hielt er stöhnend mitten in der Bewegung inne und rieb sich das verletzte Bein. Den schmerzenden Rücken an der Wand nach oben schiebend richtete sich Pándaros auf, um ihm auszuweichen.
Die Tür! Er lehnte nicht an der Wand, sondern an der Tür – der Tür nach draußen!
Seine suchenden Finger schlossen sich um die Klinke und drückten sie hinab. Die Tür öffnete sich. Der Lärm, der ihn begleitet hatte, seitdem er in den Raum geflohen war, wurde deutlicher. Lautes Johlen war zu hören. Halkat war zu Pándaros herangehumpelt. Er holte aus, um das Messer mit aller Wucht in den Rücken des Priesters zu rammen, der auf die Straße hinaustrat –
Da schwoll draußen das Stimmengewirr um ein Vielfaches an. Schreie ertönten. Stiefel polterten an der Tür vorbei, Mäntel bauschten sich auf. Eine Flasche zerplatzte klirrend auf dem Pflaster.
Verblüfft blinzelte Halkat auf die Straße. Der verdammte Priester war mitten in einen Pulk aus Leuten hineingestolpert, die ihn mit sich gerissen hatten!
Hinter ihm tauchte Gersan auf. »Wo ist er?«, fuhr er Halkat an.»Da hinten!«
»Was stehst du dann noch herum? Ihm nach!« Gersan packte ihn am Kragen. Zornig funkelte er ihn unter seinen wirr ins Gesicht hängenden Haaren an. »Und steck dein verdammtes Messer weg, du Schwachkopf! Was glaubst du, was die Feuerschlangen mit uns anstellen, wenn wir nichts anderes vorzuweisen haben, als eine Leiche!«
»Schon gut«, brummte Halkat. »Aber sein Schafsgesicht schlag ich ihm trotzdem zu Brei dafür, dass er mich die Treppe runtergeworfen hat!« Er riss sich von Gersan los und stürmte dem Pulk hinterher auf die Straße.
Sein Kamerad seufzte angewidert und rannte ihm nach.
Inzwischen war es Pándaros, als ob er im Bauch eines riesigen Tieres stecken würde, das sich langsam, aber stetig immer weiter durch die Straße wälzte. Um ihn herum bewegten sich Körper dicht an dicht – verschwitzte, keuchende Männer, die sich heftig schoben und drängten. Er hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen und erdrückt zu werden. Etwas weiter weg schwoll ein Gebrüll an, das den unmittelbaren Lärm der Menge, in der er feststeckte, noch übertönte. Es musste aus zahllosen Kehlen stammen, sowohl von Männern als auch Frauen.
Zunächst war Pándaros zu überrumpelt, um zu verstehen, was sie schrien. Dann aber formte sich das Gebrüll in seinem Geist zu Worten, die in Wellen aufbrandeten.
»Schnappt den Yarn! Los, Bu´ura!«
«Fiscari! Schnappt den Yarn!”
Mit einem Mal setzte sein Verstand wieder in der Gegenwart ein: das Yarnspiel! Er steckte mittendrin!
Es war eines der ältesten Ballspiele, die man in Runland kannte, und es wurde nur zu Vellardin gespielt. Für seine Dauer verwandelte sich ganz T´lar in ein Spielfeld. Jedem, der in T´lar ansässig war, stand es frei, an dem Ereignis teilzunehmen. Wo man geboren war, bestimmte die Zugehörigkeit zu einer der beiden Mannschaften. Die Bu´ura, oder Bauern, setzten sich aus den Bewohnern der nördlichen Stadthälfte zusammen. Die Fiscari, die Fischer, dagegen bestanden aus den Einwohnern des Hafenviertels und der umliegenden Straßen, die in T´lars Süden lagen. Sie alle fanden sich an Vellardin am Alten Markt ein, wo in der Mitte des Rondells vom Gewinner des Vorjahres der Yarn hochgeworfen wurde: ein Ball, so groß wie eine Melone, der aus harten Lederstücken zusammengenäht war. Das Ziel des Spiels bestand darin, ihn entweder über die Friedhofsmauer am nördlichen Stadtrand zu werfen, was den Fiscari aus der Unterstadt den Sieg einbringen würde, oder ihn ins Wasser des Hafenbeckens zu tauchen, womit die Bu´ura der Oberstadt gewonnen hätten. Sobald der Yarn erst einmal hochgeworfen worden war und das Spiel begonnen hatte, verschwand er in einem dichten Gedränge von Spielern und war gewöhnlich für die zahlreichen Zuschauer erst wieder zu sehen, wenn eine der beiden Mannschaften gewonnen hatte.
Von außen betrachtet war das Spiel rau und brutal, aber nichtsdestoweniger erfreute es sich ungeheurer Beliebtheit. Alle Versuche des Stadtrates, es wegen seiner Gefährlichkeit zu verbieten, waren kläglich am Widerstand der aufgebrachten Bürger gescheitert. Das Yarnspiel war mehr als nur einer der vielen unterschiedlichen Vellardinbräuche. Es gehörte zu T´lar wie der Orden und der Hafen. Sogar ein Orakel rankte sich um seinen jeweiligen Ausgang: Wenn in einem Jahr die Bu´ura gewannen, so kündigte dies eine gute Ernte an. Wenn dagegen die Fiscari die Gewinner waren, verhieß das reichen Fischfang.
Pándaros hatte sich immer darüber amüsiert, dass prophetische Sprüche wie dieser, die Gutes verhießen, egal wie nun der Ausgang des Orakels sein mochte, beim Volk besonders beliebt waren. Er hatte dem Yarnspiel oft zugesehen, wie so ziemlich jeder Einwohner der Stadt, aber nie selbst mitgespielt. Um so erschrockener stellte er nun fest, sich mitten in diesem wilden Gedränge von Bu´ura und Fiscari wiederzufinden. Verschwitzt wie sie alle waren, und so laut, wie sie schnauften, musste das Spiel schon eine Weile andauern.
Insgeheim versprach er dem Sommerkönig ein Opfer zum Dank dafür, nicht von den Kerlen umgerissen worden zu sein, als er auf die Straße gestolpert war. Während er grob von hinten gegen seine Vordermänner geschoben wurde, reckte er den Nacken, um zu sehen, wo die Menge hinsteuerte.
Soweit er es hinter den ihn umgebenden Körpern erkennen konnte, schob sich der Pulk weiter die Straße am nördlichen Ausgang des Alten Marktes entlang. In vorsichtigem Abstand rannten die Zuschauer ihm hinterher oder vorneweg. Die größte Verletzungsgefahr bestand nämlich weniger für die Spieler als für Leute, die nicht aus T´lar stammten, das Yarnspiel nicht kannten und sich zu nah an den dichten Pulk heranwagten. Denn immer wieder brach das sich nur langsam in die eine oder andere Richtung bewegende Gedränge ohne jede Vorwarnung auf. Dann setzten die Spieler in wilden Sprüngen demjenigen hinterher, dem es gelungen war, mit dem Ball in seinem Besitz auszubrechen. Wer nicht schnell genug zur Seite wich, wurde von der Meute umgestoßen oder überrannt und hatte Glück, wenn er nur Prellungen oder gebrochene Rippen abbekam. Für gewöhnlich bildete sich nach solchen Vorstößen schnell wieder ein weiterer Haufen, und das Geschiebe und Gedränge begann von Neuem. Vor allem die schmaleren Straßen und engen Gassen verwandelten sich dann in Flaschenhälse, die alle Spieler zwischen ihren Mauern wie Korken festgepfropft hielten.
Das Gebrüll der Zuschauer dröhnte Pándaros in den Ohren. Das Atmen fiel ihm schwer, vor seinen Augen tanzten schwarze Flecken. Plötzlich leuchtete neben ihm etwas Helles auf. Das lange, blonde Haar kannte er!
»Kommt mit!«, zischte Gersan. »Macht kein Aufsehen!«
Pándaros rempelte dem Mann zu seiner Linken grob den Ellbogen in die Seite, um von Gersan Abstand zu gewinnen. Der Mann stieß einen überraschten Schrei aus und wandte sich ihm zu, so dass er Gersan nun im Weg stand. »Heh, spiel sauber!«, schimpfte er wütend und gab Pándaros einen Stoß. Der Priester flog gegen einen schwarzhaarigen jungen Mann, der mit einem schnellen Blick seine Robe musterte und ihm etwas Schweres in die Hände drückte. »Los, Fiscari!«, murmelte er, kaum hörbar. »Für den Hafen!«
Pándaros glotzte auf den Gegenstand in seinen Händen: eine Kugel mit einer Haut aus gefärbten Lederflecken, rot, braun und schwarz, mit groben Stichen zusammengenäht.
Es war der Yarn!
Er beugte sich über den Ball, um ihn so gut wie möglich vor den Blicken der anderen zu verbergen. Zum Glück war es in dem dichten Geschiebe und Gewühl selbst für diejenigen, die genau neben dem jeweiligen Besitzer des Yarn standen, nicht immer zu erkennen, wer den begehrten Schatz gerade in den Händen hatte.
Mit eingezogenem Kopf versuchte er sich aus dem Pulk herauszudrücken. Sein Verstand, der sich eben noch um Luft ringend an die Oberfläche des Malrastranks gestrampelt hatte, um etwas Klarheit zu gewinnen, versank bereits wieder in den Tiefen seines Rauschs.
»Für den Hafen«, hatte sein Fiscarikamerad gesagt. Ay, er würde für den Hafen kämpfen, wie es sich für jeden gehörte, der im Süden von T´lar lebte und am Yarnspiel teilnahm! Er war nicht mehr Pándaros der Priester oder Pándaros, der von den Mächten der Finsternis verfolgt wurde – jetzt war er Pándaros der Yarnspieler, auf dem die Hoffnungen seiner Mannschaft ruhten.
Er würde sie nicht enttäuschen!
Er hatte sich fast aus dem Haufen herausgearbeitet, als bemerkt wurde, was er bei sich führte. Schreie wurden laut. Hektische Finger griffen nach dem Yarn, aber Pándaros hielt seine Beute fest und rempelte sich frei. Die zum Friedhof führende Straße lag vor ihm.
Er rannte los, den Ball fest umklammert. Gleichzeitig erhob sich hinter ihm ein donnernder Lärm. Im Laufen wandte er seinen Kopf und sah, dass die meisten Männer in eine Seitenstraße stürmten. Jemand hatte vorgetäuscht, den Yarn zu besitzen, und war aus dem Pulk ausgebrochen, um auf diese Weise für eine Ablenkung zu sorgen. Vielleicht war es sogar der Fiscari gewesen, der ihm den Yarn in die Hände gedrückt hatte.
Nur eine Handvoll Leute preschte ihm unbeirrt hinterher. Ob Gersan oder Halkat darunter waren, konnte er in der Eile und seinem berauschten Zustand nicht erkennen. Pándaros lachte laut auf, während er weiterlief. Was kümmerte es ihn schon, wer ihm folgte? Zu schön war es, den kühlen Wind über sein erhitztes Gesicht streichen zu fühlen und die hämmernden Tritte seiner Schuhe auf dem Kopfsteinpflaster zu vernehmen. Die Häuser zu seiner Rechten und Linken, deren Fenster wegen des Yarnspiels verbarrikadiert worden waren, sausten an ihm vorbei. Er rannte nicht, er flog! Er war der Held dieses Vellardinfestes! Da sollte noch mal einer sagen, die T´lar-Priester taugten mit ihren Roben nicht zum Rennen! Die hatten eben ihn noch nicht erle...
Jemand rempelte ihn von hinten an, so dass er stolperte und der Länge nach hinfiel. Erneuter Schmerz durchfuhr seine Hüfte, diesmal noch stärker als bei seinem Sprung vom Treppenabsatz. Der Yarn fiel ihm aus den Händen und rollte noch einige Fuß weiter über die holprigen Steine. Während er sich benommen aufzurappeln versuchte, rannte eine Gestalt an ihm vorbei, um sich den Ball zu greifen. Pándaros sah sie nur als dunklen Schatten, denn seine Kapuze war ihm durch den Fall ins Gesicht gerutscht und verdeckte fast gänzlich seine Augen. Doch noch bevor sich die Gestalt bücken konnte, stürzte sich eine Zweite auf sie und nahm sie in den Schwitzkasten.
Der Priester kam wieder auf die Beine und griff sich mit schmutzigen, aufgeschürften Händen den Ball.
»Schnell, renn weiter!«, keuchte der Mann und hielt den anderen fest. Es hätte keiner Aufforderung bedurft; Pándaros war bereits in vollem Lauf. Hinter sich hörte er die Schritte der Verfolger; nun schwoll auch der Lärm der Yarnspieler und ihrer Begleiter erneut an. Offenbar war der größte Teil der Männer umgekehrt, nachdem bemerkt worden war, dass sie einer Finte aufgesessen waren.
Pándaros hätte nicht sagen können, wann er jemals in seinem Leben so gerannt war. Er fühlte sich wie der leibhaftige Wind. Sein unheimliches Erlebnis im Haus des Händlers, seine Verfolgung durch Gersan und Halkat hatte er völlig vergessen. Er musste diesen Yarn über die Friedhofsmauer werfen, das war das Ziel seines Daseins, und sein Dasein war das Spiel.
Vor sich bemerkte er ein breites, dunkelgrünes Band aus Eiben, die Umfriedung des Stadtparks, der an den Friedhof grenzte. Ohne dass sein Verstand etwas dazu tat, lenkten seine Beine ihn zum Eingang, einem steinernen Torbogen in der Hecke. Haken schlagend rannte er um Gruppen von Kirschbäumen und gedrungenen Rosensträuchern, eine Meute von johlenden Spielern und Zuschauern anziehend, die ihm wie ein Strom voll bunten Treibguts über den Rasen folgte und mit jedem Augenblick näher zu ihm aufschloss.
Täuschte er sich, oder wurde er jetzt sogar angefeuert?
»Prie-ster! Prie-ster! Prie-ster!«, rief die Menge.
Die brüllende Welle, auf deren Kamm er ritt, trug ihn bis zur grauen Nordgrenze des Parks, dem Ziel seines Laufs. Plötzlich, auf den letzten Metern, die ihn von der hohen Steinmauer trennten, bohrte sich ein heftiger Stich in seine Brust. Wie ein abgefeuertes Geschoss, das nicht in der Lage war, die Bahn seines Flugs abzuändern, prallte er mit seiner Schulter gegen den harten Granit, und sackte nach Luft ringend zusammen. Den Ball hielt er noch immer umklammert. Sein Blick suchte seine Verfolger. Zwei von ihnen, die ihm am nächsten auf den Fersen waren, näherten sich ihm von zwei Seiten einer riesigen Eiche, an der er eben vorbeigekommen war. Eine war eine Frau mit kurzen, blonden Haaren. Ihrem hochroten Gesicht mit den hervorquellenden Augen zufolge musste sie schon seit Beginn des Spiels in vorderster Reihe mitgelaufen sein. In früheren Zeiten war die Teilnahme am Yarnspiel nur Männern erlaubt gewesen, aber seit einigen Jahren rannten auch immer wieder Frauen in der Menge der Spieler mit. Pándaros vermochte nicht zu sagen, ob sie eine Fiscari war, oder eine Bu´ura, die versuchen würde, ihm den Yarn wieder abzunehmen. Die beiden Mannschaften trugen keine bestimmten Farben, denn es wurde von allen Spielern erwartet, ihre Gegner auch ohne solche äußeren Merkmale zu kennen.
Aber der Priester achtete nicht weiter auf sie, als ihm der zweite Verfolger ins Blickfeld kam. Der verbissene Blick unter den kurzgeschnittenen weißen Stoppelhaaren hatte sich ihm ins Gedächtnis eingegraben.
Es war Halkat.
Wie eine Puppe, die von unsichtbaren Fäden geführt wurde, richtete sich Pándaros wieder auf. Der Schmerz in seiner Brust nahm zu. Er packte den Yarn fester. Die Frau schoss über den Rasen auf ihn zu. Schweißperlen flogen ihr von der Stirn. Sie streckte ihre Hände aus, ihren starren Blick auf den Ball geheftet.
Nicht einmal die Tiefe des Malrasrauschs ließ Pándaros übersehen, dass in Halkats Augen Mordlust zu lesen war. Er musste weglaufen, sofort! Aber das hätte auch bedeutet, das Spiel verloren zu geben, und das durfte nicht sein! In seinen Ohren dröhnten die Schreie der sich nähernden Zuschauermenge. Sie alle brüllten seinen Namen, die Stadt schaute auf ihn. Er war ein Yarnspieler! Er hatte den Ball bis hierher gebracht. So kurz vor dem Ziel würde er jetzt nicht aufgeben!
Ächzend riss er seine Arme hoch. Die Frau hatte ihn erreicht und griff nach dem Yarn, doch es war zu spät. Der Ball war bereits in der Luft. Die Spielerin sah ihm nach, ihr angespannter Mund öffnete sich zu seinem enttäuschten Ausruf, während sie mit Pándaros zusammenstieß, so dass sie beide zu Boden gingen.
In hohem Bogen segelte der Yarn über die Friedhofsmauer. Er war kaum hinter der obersten Steinreihe verschwunden, als ein so donnernder Aufschrei durch die herbeirasende Menge ging, dass der im Gras liegende Priester glaubte, der Boden unter ihm würde nachgeben. Bei jedem Atemzug bohrten sich unsichtbare Dolche in seine Lungen. Über ihm schob sich Halkats Kopf vor das Blau des Himmels. Seine Finger griffen nach ihm. Aber sie erreichten ihn nicht. Mehrere Körper schoben sich vor ihn und drängten ihn ab. Andere Hände als die von Halkat rissen den Priester hoch und klopften ihm bewundernd auf die Schultern. Jemand fiel ihm in die Arme und brüllte ihm mit solcher Lautstärke Dankesworte in die Ohren, dass sie ihm schmerzten. Er fühlte, wie seine Beine den Boden verließen, und er hochgehoben wurde. Eine Gruppe von johlenden Spielern trug ihn unter lautem Beifall über den Rasen.
Für einen kurzen Moment glaubte Pándaros in dem Wirrwarr von erhitzten und glücklichen Gesichtern unter ihm Halkats wütende Fratze zu erkennen, und neben ihm Gersans langen, blonden Haarschopf. Dann verschwammen die Gestalten seiner beiden Verfolger in der See der aufgerissenen Augen und der schreienden Münder.
Er ließ den Kopf in den Nacken fallen. Was für ein Vellardinfest! Wenn nur Ranár gesehen hätte, dass ausgerechnet er, ein T´lar-Priester, das Yarnspiel für die Fiscari entschieden hatte! Wie er gelacht hätte! Es wäre ein Streich nach seinem Geschmack gewesen.
Das Gesicht seines verschollenen Freundes tauchte aus den Tiefen seines Geistes vor ihm auf, so deutlich, als stünde er direkt vor ihm. Gleichzeitig verblich das Jubelgeschrei der Menge um ihn herum, als wäre es die ganze Zeit über genau umgekehrt gewesen, als hätten all diese Menschen allein aufgrund seiner Einbildungskraft ihr Leben besessen. Das Yarnspiel, die Zuschauer, seine Verfolger, sie alle waren nichts weiter als eine Geschichte gewesen. Nur Ranárs Gesicht selbst war echt.
Ernst und flehentlich blickten seine Augen ihn an.
Hilf mir, Pándaros!
Der Priester versuchte, seinen Mund zu öffnen, um ihm zu antworten, aber es gelang ihm nicht. Seine Lippen waren verschwunden. Starr wie ein Stein erwiderte er Ranárs Blick.
Sie lässt mich entsetzliche Dinge tun – und ich kann es nicht verhindern! Mit jedem Tag werde ich schwächer, bald werde ich verschwunden sein. Dann gibt es nur noch sie!
Mit aller Kraft versuchte Pándaros, eine Antwort hervorzubringen, doch es gelang ihm nicht. Etwas krampfte sich rasend schmerzhaft in seiner Brust zusammen, als würde sich in seinem Inneren eine Faust ballen. Gleichzeitig verging Ranárs Gesicht vor ihm wie eine Rauchsäule in einem plötzlichen Luftzug. Alles um den Priester wurde dunkel, und er verlor das Bewusstsein.